Bedürfnispyramide für die Reaktion auf Vorfälle

Bedürfnispyramide für die Reaktion auf Vorfälle

Die Bedürfnispyramide für die Reaktion auf Vorfälle: Ein strategischer Ansatz zur Cybersicherheit

Im Bereich der Psychologie hat sich zur Darstellung der menschlichen Bedürfnisse die Maslowschen Bedürfnispyramide (teils auch: Maslowsche Bedürfnishierarchie) durchgesetzt. Diese beschreibt beispielsweise, dass Menschen in der Regel das Bedürfnis haben zunächst Nahrung zu sich zu nehmen und dann nach Bedürfniserfüllung „höheren“ Bedürfnisse (etwa Selbsterfüllung) streben können. Werden fundermentale Bedürfnisse nicht befriedigt, so sind darüberliegende auch nicht zufriedenstellend zu erreichen. Ein solches Konzept lässt sich auch auf andere Bereiche übertragen.
Im Bereich der Cybersicherheit ist es entscheidend, Bedrohungen effektiv zu erkennen, zu analysieren und darauf zu reagieren. Die Bedürfnispyramide für die Reaktion auf Vorfälle bietet einen strukturierten Ansatz, um Sicherheitsmaßnahmen gezielt zu verbessern. Sie orientiert sich an der Maslowschen Bedürfnispyramide, überträgt das Konzept jedoch auf die IT-Sicherheit.

Bedürfnispyramide_Reaktion_Vorfälle

Die Ebenen der Pyramide

Inventory (Bestandsaufnahme)

Die Grundlage jeder Sicherheitsstrategie ist ein vollständiges Inventar der eigenen Systeme und Vermögenswerte. Ohne dieses Wissen bleibt effektiver Schutz unmöglich.

„Man kann nur das schützen, was man kennt.“ ~Unbekannt

Telemetry (Telemetrie)

Transparenz ist entscheidend. Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie alle relevanten Systemaktivitäten überwachen und analysieren können.

Detection (Erkennung)

Die Fähigkeit, unautorisierte oder verdächtige Aktivitäten zu identifizieren, ist essenziell. Ohne eine gute Erkennung bleiben Angriffe oft unbemerkt.

Triage (Priorisierung & Klassifizierung)

Nicht jede erkannte Aktivität ist eine Bedrohung. Unternehmen müssen in der Lage sein, Vorfälle zu bewerten und zu priorisieren, um Ressourcen gezielt einzusetzen.

Threats (Bedrohungsanalyse)

Hier geht es darum, den Gegner zu kennen. Welche Angreifer sind aktiv, welche Methoden nutzen sie und welche Risiken bestehen für das Unternehmen?

Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. ~Sunzi

Behaviors (Verhaltenserkennung)

Fortgeschrittene Abwehrmechanismen basieren auf der Analyse von Verhaltensmustern, um bösartige Aktivitäten frühzeitig zu identifizieren.

Hunt (Proaktive Bedrohungssuche)

Reaktive Erkennung reicht nicht aus. Unternehmen sollten aktiv nach bereits eingebetteten Angreifern suchen, um diese zu eliminieren.

Track (Verfolgung von Bedrohungen)

In einem laufenden Angriff ist es entscheidend, die Aktivitäten der Gegner in Echtzeit zu überwachen und nachzuverfolgen.

Act (Handeln & Gegenmaßnahmen ergreifen)

Die höchste Stufe umfasst die aktive Verteidigung, einschließlich der Implementierung bewährter Gegenmaßnahmen und der Zusammenarbeit mit vertrauenswürdigen Partnern, um Angriffe zu stören.

Das zugrundeliegende Konzept wurde vom Microsoft-Mitarbeiter Matt Swann als „Incident Response Hierarchy of Needs“ und vielfach übersetzt (u.a. von uns – Mint Secure – auf Deutsch).
Weitere Informationen und herunterladbare Power-Point-Slides in verschiedenen Sprachen finden sich: hier (Github).

Die Bedürfnispyramide für die Reaktion auf Vorfälle hilft Unternehmen, ihre Cybersicherheitsstrategie systematisch zu verbessern. Insbesondere im Bereich Incident Response und Security Monitoring lassen sich so gezielte Verbesserungen anstreben. Anstatt isolierte Maßnahmen zu ergreifen, bietet sie eine klare Roadmap zur Stärkung der Sicherheitsarchitektur – von der Bestandsaufnahme bis zur aktiven Bedrohungsabwehr.

Welche Stufe hat Ihr Unternehmen bereits erreicht? Können wir Sie dabei unterstützen noch besser auf Vorfälle vorbereitet zu sein, dann nehmen Sie gern Kontakt mit uns auf.