Die Digitalisierung urbaner Räume schreitet rasant voran. Intelligente Verkehrssysteme, vernetzte Energieversorgung, smarte Gebäude und digitale Bürgerdienste sind längst mehr als Zukunftsvisionen – sie sind Realität. Doch je stärker Städte sich vernetzen, desto größer wird ihre Anfälligkeit für Cyberangriffe. Cybersecurity ist nicht nur eine technische Notwendigkeit, sondern die Grundlage für Vertrauen und Resilienz in der Smart City.
Smart Cities funktionieren auf Basis von Daten. Sensoren, IoT-Geräte, Plattformen und mobile Apps erfassen und verarbeiten Informationen in Echtzeit, um Abläufe effizienter zu gestalten – von der Müllabfuhr bis zur Ampelsteuerung. Doch genau diese Vernetzung schafft eine Vielzahl neuer Einfallstore:
IoT-Geräte im öffentlichen Raum sind häufig nicht ausreichend abgesichert und können kompromittiert werden.
Schnittstellen zwischen Systemen bieten potenzielle Angriffsvektoren, wenn sie nicht sicher implementiert sind.
Zentrale Datenplattformen verarbeiten sensible Informationen, deren Verlust oder Manipulation massive Folgen haben kann.
Unklare Zuständigkeiten zwischen IT, Stadtwerken und Dienstleistern (Entwicklern und Betreibern) erschweren einheitliche Sicherheitsstrategien.
Die Folgen eines Cyberangriffs auf eine Stadt können gravierend sein – von Infrastrukturstillständen über Datenlecks bis hin zum Vertrauensverlust der Bürgerinnen und Bürger.
Um Städten und ihren Partnern einen einheitlichen Sicherheitsrahmen zu bieten, hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Technische Richtlinie TR-03187 entwickelt, welche Anfang 2025 veröffentlicht wurde. Sie beschreibt konkrete Sicherheitsanforderungen für Urban Data Platforms (UDP), die zentrale Rolle in Smart-City-Infrastrukturen spielen.
Die Richtlinie deckt u. a. folgende Kernbereiche ab:
Sichere Architektur: Netzsegmentierung, Trennung von Frontend und Backend, Einsatz vertrauenswürdiger Protokolle
Zugangsschutz: Starke Authentifizierungsmechanismen, Rechte- und Rollenkonzepte
Datenintegrität: Schutz vor Manipulation durch Verschlüsselung, Signierung und Prüfmechanismen
Monitoring & Reaktion: Protokollierung sicherheitsrelevanter Ereignisse, SIEM-Systeme, Incident-Response-Prozesse
Datenschutz: Einhaltung der DSGVO durch Datenminimierung, Zweckbindung und Pseudonymisierung
Im Rahmen der Richtlinie wird insbesondere zwischen den drei Rollen und Verantwortlichkeiten für Betreiber, Lösungsanbieter und Entwickler unterschieden und es werden konkrete Anforderungen formuliert.
Die Anforderungen wiederrum lassen sich in 3 Level (1 bis 3) unterteilen, wobei 1 die niedrigste Stufe ist. Wichtig ist jedoch, dass die Schutzlevel in der technischen Richtlinie nicht deckungsgleich mit den Schutzniveaus des BSI-Grundschutzes sind. Der BSI-Grundschutz kann und sollte jedoch ergänzend zu den geforderten Maßnahmen angewendet werden, da dieser insbesondere auch weitere Bereiche abgedeckt, die nicht unmittelbar einer UDP zuzuordnen sind.
Die TR-03187 schafft somit ein technisches Sicherheitsfundament, das es Kommunen erleichtert, digitale Infrastrukturen rechtskonform und risikominimiert zu betreiben.
Cybersecurity in Smart Cities muss ganzheitlich gedacht werden – technologieübergreifend und organisationsweit. Die folgenden Maßnahmen sind entscheidend:
Security by Design: Sicherheitsanforderungen müssen von Anfang an Teil der Planung und Architektur neuer Systeme sein – nicht erst im Nachhinein ergänzt werden.
Zero-Trust-Prinzipien: Kein Gerät, Nutzer oder Dienst wird pauschal vertraut – Identitäten werden überprüft, Zugriffe kontinuierlich überwacht.
Störfallmanagement: Notfall- und Wiederherstellungspläne müssen auf Smart-City-Bedrohungen abgestimmt sein – inklusive Backup-Strategien und klaren Eskalationswegen.
Regelmäßige Audits & Penetrationstests: Schwachstellen sollten proaktiv identifiziert und behoben werden – nicht erst nach einem Vorfall.
Schulung & Awareness: Stadtverwaltungen, Betreiber und Dienstleister müssen für digitale Risiken sensibilisiert und kontinuierlich weitergebildet werden.
Cybersecurity-Unternehmen haben eine Schlüsselfunktion bei der digitalen Transformation urbaner Räume. Sie unterstützen Städte in der Entwicklung, Umsetzung und Überprüfung sicherer IT-Infrastrukturen – sowohl beratend als auch operativ:
Entwicklung von Sicherheitskonzepten gemäß BSI-Vorgaben (bspw. TR-03187)
Technische Umsetzung von Monitoring- und Abwehrsystemen
Durchführung von Risikoanalysen, Audits und Tests
Incident-Response-Management und Forensik
Schulungen für kommunale IT und Projektverantwortliche
Die smarte Stadt bringt Effizienz, Innovation und Lebensqualität – doch ohne Sicherheit ist sie angreifbar, manipulierbar und potenziell gefährlich. Cybersecurity ist die Basis digitaler Souveränität. Die BSI-Richtlinie TR-03187 liefert den technischen Rahmen, aber die Umsetzung erfordert Know-how, Ressourcen und klare Verantwortlichkeiten.
Jetzt ist der Moment, in dem Kommunen, Technologiepartner und Sicherheitsanbieter gemeinsam Verantwortung übernehmen müssen – für eine digitale Stadt, der man vertrauen kann.
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