USB & Port Security: Unsichtbare Bedrohung am offenen Anschluss

USB & Port Security: Unsichtbare Bedrohung am offenen Anschluss

USB & Port Security: Unsichtbare Bedrohung am offenen Anschluss

USB-Ports sind bequeme Schnittstellen – aber auch extrem gefährliche Einfallstore für gezielte Angriffe. Während sich IT-Security häufig auf Netzwerk- und Softwarebedrohungen fokussiert, bleiben physische Schnittstellen wie USB-Ports oft ungeschützt.

In diesem Beitrag beleuchten wir detailliert:

– die häufigsten USB-Angriffsarten

die dahinterliegenden Techniken

und praktische Schutzmaßnahmen, die Unternehmen und Privatpersonen ergreifen können.

Gefahrenquelle USB-Port: Was steckt dahinter?

USB-Ports bieten physischen Zugriff auf das System. Sie umgehen viele Sicherheitsmechanismen, weil sie vom Betriebssystem automatisch vertraut werden – besonders gefährlich bei öffentlich zugänglichen Geräten (z. B. Kiosks, Konferenzräume, Hotels, Unis).

Angreifer können über USB:

🎯 Schadcode direkt ins System einschleusen

🎮 sich als Eingabegerät tarnen

🔌 Hardwarekomponenten zerstören

Angriffsszenarien im Detail

 🦆 Rubber Ducky – Der Tastatur-Hack im Tarnmodus

Ein Rubber Ducky sieht aus wie ein USB-Stick, wird vom System jedoch als Tastatur erkannt – und führt in Sekunden automatisch Befehle aus.

Beispielhafte Payloads:

⌨️ PowerShell öffnen und Remote-Zugang einrichten

🧬 Dateien exfiltrieren oder Malware nachladen

🔐 Benutzerkonten erstellen oder Passwortänderungen durchführen

📌 Besonderheit: Funktioniert auch bei gesperrten Geräten, wenn Barrierefreiheitsfunktionen missbraucht werden.

🧠 BadUSB – Die infizierte USB-Firmware

BadUSB nutzt manipulierte Firmware in USB-Geräten. Die Malware ist unsichtbar für Virenscanner, weil sie nicht auf dem Speicher liegt, sondern im Controller-Chip.

Beispiele:

🕵️‍♂️ Das Gerät meldet sich als Netzwerkkarte an → Umleitung des Datenverkehrs

👨‍💻 Gerät emuliert eine Tastatur → Automatisierte Angriffe

📎 Persistente Hintertüren und Keylogger werden ohne Benutzerinteraktion installiert

📌 Gefährlich, weil nicht durch Formatierung entfernbar.


 

USB Killer – Elektroschock für den Rechner

Ein USB Killer ist ein speziell gebautes Gerät, das beim Einstecken Kondensatoren auflädt und hochfrequent entlädt – mit bis zu 200 Volt in kurzen Pulsen.

Effekte:

💥 Motherboard-Schäden

🔌 Zerstörung von USB-Controllern oder kompletten Geräten

🏭 Besonders kritisch in Industrie- oder Embedded-Systemen

📌 Ziel ist Sabotage, nicht Datenklau.



„Der gefährlichste USB-Stick ist der, den man nicht hinterfragt.“


 

Technische Schutzmaßnahmen

🛠️ Maßnahme🔍 Beschreibung
🧾 Device Control SoftwareNur bekannte USB-Geräte anhand Seriennummer/Vendor-ID zulassen
🔒 USB-Port deaktivierenBIOS-/UEFI-Sperren für USB-Ports (z. B. bei Kiosksystemen)
🔌 Physische Port-BlockerSperrstecker verhindern das Einstecken von Geräten
🧯 SchutzdiodenSpannungsfilter oder USB-Dioden gegen Stromschläge (USB Killer)
🧠 EDR/AV-LösungenEndpoint Detection erkennt ungewöhnliches Verhalten von USB-Geräten

 

Organisatorische Maßnahmen

🧑‍🏫 Awareness-Schulungen – Nutzer über Risiken durch unbekannte USB-Geräte informieren

🗂️ USB-Richtlinie – Welche Geräte dürfen genutzt werden? Wer genehmigt Ausnahmen?

📜 Logging & Monitoring – Protokollierung aller USB-Aktivitäten (z. B. via SIEM oder EDR)

🚷 Zugangskontrolle – Kein offener physischer Zugriff auf Ports in öffentlichen Bereichen


 

Checkliste: Sichere USB-Nutzung

  • Unbenutzte Ports deaktivieren oder blockieren
  • Nur genehmigte USB-Geräte erlauben (Whitelisting)
  • Keine „gefundenen“ oder geschenkten USB-Sticks verwenden
  • Netzwerkschnittstellen über USB unterbinde
  • Logfiles regelmäßig prüfen auf unbekannte Geräte
  • USB-Schutzadapter mit Spannungsfilter in sensiblen Bereichen nutzen

Fazit

USB-Schnittstellen sind mächtige Werkzeuge – für den Benutzer wie für Angreifer. Der beste Schutz ist ein mehrstufiges Sicherheitskonzept, das physische und logische Maßnahmen kombiniert:

🔐 Technische Kontrollen + Awareness + organisatorische Regeln = USB-Sicherheit